Es ist doch immer wieder schön, wenn man erfährt, wie Menschen zusammenhalten können, obwohl sie sich eigentlich nicht direkt lieb haben. Die Rede ist von Kolleginnen, die sich das ganze Jahr über aufmerksam beobachten. Jedes Zuspätkommen wird registriert, genauso wie jede illegale Zigarettenpause. Ganz besonders intensiv wird auf den Sitz der Frisur geachtet und darauf, ob der neue Rock auch wirklich gut auf den Hüften sitzt. Und dann braucht eine von ihnen ein Luftbett. Schon sind sich alle einig, der Kollegin muss geholfen werden. Aber warum braucht sie eigentlich ein Luftbett? Ganz einfach, sie ist Hals über Kopf von zu Hause ausgezogen. Ihr Mann hatte ihr nach 14 Jahren Ehe eröffnet, dass er eine Andere hat und mit ihr ein Kind bekommt. Na prima! Die Kollegin hat nach dem ersten Schock die erstbeste Wohnung angemietet, die sofort beziehbar war und weg war sie. Eigentlich hat sie ja Recht, man bzw. frau muss sich ja nicht alles gefallen lassen. Aber dass sie überhaupt nichts mitgenommen hat und sich nun alles neu kaufen muss, ist schon ein bisschen auf Kritik gestoßen. Dennoch hat sich jede von uns überlegt, wie man der Guten helfen könne. Zum Glück hat die Wohnung eine Einbauküche und auch Einbauschränke, so dass zur Mindesteinrichtung nun nur noch ein Bett, ein Tisch und zwei Stühle fehlen. Eine Essgruppe konnte von einer anderen Kollegin organisiert werden und das Bett war dann auch schnell vorhanden. Die Tante einer weiteren Kollegin hatte nämlich ein Luftbett auf dem Dachboden, auf das sie ein paar Monate verzichten konnte. Schon war das Problem gelöst, nun kann man sich ja wieder Zickenkrieg liefern.

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