Meine Mutter kochte in meiner Kindheit oft „Honig“. Das war natürlich kein richtiger Bienenhonig, sondern eine Creme, gekocht aus Buttermilch mit Zucker.
Mir schmeckte Muttis Honig viel besser als echter, denn der war mir viel zu süß und scharf und brannte in meinem Mund.
Gelernt hat Mutti das Honigkochen von ihrer Mutter, also meiner Oma.
Woher Oma das Rezept hatte, wissen wir leider nicht.
Nur soviel wissen wir: Der Honig wurde aus der Not heraus gekocht, eben weil es keinen echten Bienenhonig gab. Die guten Mütter waren schon immer erfinderisch, wenn es um das Wohl ihrer Kinder ging.

Das Rezept ist einfach: 500 ml Buttermilch und 400 g Zucker etwa eine Stunde langsam köcheln, bis die Farbe von hellem Honig erreicht ist.

Dabei oft und immer wieder umrühren. Vorsicht, anfangs kocht die Milch gern über. Bitte nicht von der flüssigen Konsistenz des fertigen Honigs irritieren lassen, denn sobald er abkühlt, wird er von allein fester.

Der Geschmack und der Duft des Buttermilchhonigs sind einzigartig. Ich liebe ihn und koche ihn ab und zu selbst. Meine Mutti bekommt zum Muttertag immer ein Glas von mir.

Honig

Undine März

Von hemueveg