Wenn Sägen zum Segen wird

Die Liebe zum Werkstoff Holz, wurde mir bereits in jungen Jahren von meinem Vater vererbt. Aufgewachsen bin ich auf dem Lande, dort machte mein Vater alljährlich, das für den Winter nötige Brennholz selbst. Dabei durfte (oder mußte) ich ihm oft helfen.

Er zersägte Äste und Baumstämme mit der Bandsäge (welche für mich damals „Holzmaschine“ hieß) und ich durfte die Holzscheite auf einen Stapel schichten.

Allerdings hatte ich immer den Drang, auch mal an der „Holzmaschine“ zu stehen. Erst als ich reif genug war und sogar schon zwischen Bandsäge, Gattersäge, Kreissäge und Stichsäge unterscheiden konnte, wies mich mein Vater – der Tischler von Beruf war – an die Arbeit an der Kreissäge ein. (Übrigens war die Bandsäge auch sein Liebling, unter all seinen vielen „Holzmaschinen„). Nach dem Austausch des Sägeblattes hat er damit sogar das metallische Regenrohr unseres Nachbarn zugeschnitten.
Das Sägeband einer Bandsäge ist zu einem Ring verschweißt und läuft über Rollen, immer nur in eine Richtung. Das macht die Arbeitsweise der Bandsäge, sehr effektiv. Bei einer Gattersäge z.B. wird das Sägeblatt hin und her gezogen, d.h. es entsteht ein uneffektiver Leerweg.

Wie auch immer, Vaters Bandsäge hat bewirkt, das ich jetzt – wo ich erwachsen bin – Bastelarbeiten mit Holz, zu meinem Hobby gemacht habe. Logischerweise habe ich mir da eine Bandsäge zugelegt. Ich bin regelrecht süchtig danach, mit ihr zu arbeiten – und sie nimmt es auch mit Kunststoff auf.

Dieses Jahr konnte ich meine Frau zum Bau eines Kamins überreden. Nun muss ich ihr noch die Bedeutung der Anschaffung einer größeren (richtigen) Bandsäge begreiflich machen. Schließlich wir hierbei auch jede Menge Brennholz benötigt.

Sven Meyer

Von hemueveg