Heilungschancen bei Brustkrebs steigen

Bonn (ek) – Das Mammographie-Screening, eine Röntgenuntersuchung der Brust, kann einen wichtigen Beitrag dazu leisten, Brustkrebs bei möglichst vielen Frauen in einem frühen Stadium zu entdecken und damit die Heilungschancen zu steigern. Gemeinsam mit der Kooperationsgemeinschaft Mammographie und dem Bundesverband Frauenselbsthilfe nach Krebs informiert die Deutsche Krebshilfe über dieses Angebot, denn: „Das qualitätsgesicherte Mammographie-Screening ist derzeit die beste Methode, um bei Frauen zwischen 50 und 69 Jahren frühzeitig bösartige Veränderungen der Brust festzustellen“, so Professor Dr. Dagmar Schipanski, Präsidentin der Deutschen Krebshilfe.

Jede zehnte Frau in Deutschland ist im Laufe ihres Lebens von Brustkrebs betroffen. Das durchschnittliche Erkrankungsalter liegt bei 63 Jahren. Zur Früherkennung von Brustkrebs wurde in den letzten Jahren in Deutschland ein strukturiertes und qualitätsgesichertes Mammographie-Screening-Programm für Frauen im Alter von 50 bis 69 Jahren eingeführt. Inzwischen ist es nahezu flächendeckend verfügbar. Ziel des Programms ist es, bösartige Tumoren in der Brust in einem sehr frühen Stadium zu entdecken. Dadurch bessern sich nicht nur die Heilungschancen, sondern es können auch schonendere Therapiemethoden angewendet werden. Langfristig kann so die Sterblichkeit an Brustkrebs reduziert werden. Das Mammographie-Screening ergänzt das bisherige Angebot zur Brustkrebs-Früherkennung, bei dem gesetzlich versicherten Frauen ab dem 30. Geburtstag einmal jährlich eine Tastuntersuchung der Brust durch den Frauenarzt zur Verfügung steht.

Im Brustkrebsmonat Oktober 2008 bieten einige Mammographie-Einrichtungen in Deutschland Tage der offenen Tür an. Eine Übersicht dieser Termine steht im Internet unter www.kooperationsgemeinschaft-mammographie.de. „Die Veranstaltungen bieten Interessierten die Chance, sich vor Ort persönlich über das Mammographie-Screening zu informieren. Ärzte und Mitarbeiterinnen erläutern zum Beispiel den Untersuchungsablauf. Dabei können Frauen direkt im Gespräch ihre Fragen klären und sich ganz transparent ein Bild über das Screening machen“, so Sebastian Graebe-Adelssen, Geschäftsführer der Kooperationsgemeinschaft Mammographie.

Wird bei einer Frau Brustkrebs diagnostiziert, ist es wichtig, dass die weitere Behandlung ebenfalls auf höchstem Niveau der medizinischen/wissenschaftlichen Erkenntnis erfolgt. „Wir empfehlen den Betroffenen daher, sich in Brustzentren behandeln zu lassen, die von der Deutschen Krebsgesellschaft und der Deutschen Gesellschaft für Senologie zertifiziert wurden. Diese stehen Frauen bundesweit zur Verfügung“, empfiehlt Hilde Schulte, Bundesvorsitzende der Frauenselbsthilfe nach Krebs.

Die Deutsche Krebshilfe bietet allgemeinverständliche Informationsmaterialien zum Thema Brustkrebs an. Diese gibt es kostenlos bei der Geschäftsstelle in Bonn (Postfach 1467, 53004 Bonn) und im Internet.

Mammographie
Etwa 10,4 Millionen Frauen im Alter von 50 bis 69 Jahren haben in Deutschland alle zwei Jahre Anspruch auf eine qualitätsgesicherte Mammographie-Screening-Untersuchung. Die Einladung erfolgt schriftlich per Post. Die Kosten für die Untersuchung werden von den gesetzlichen Krankenkassen vollständig übernommen, eine Praxisgebühr fällt nicht an. Privat versicherte Frauen müssen eventuell einen Selbstbehalt bezahlen. Es werden zwei Röntgenaufnahmen von jeder Brust gemacht und von mindestens zwei Ärzten unabhängig voneinander ausgewertet. Nach dem Screening erhalten Frauen innerhalb von sieben Werktagen eine Mitteilung über das Ergebnis. Ist eine weitere Untersuchung zur Abklärung nötig, wird auch der Haus- oder Frauenarzt über den Verdachtsbefund informiert, wenn die Frau dies wünscht. Die weitere Diagnostik erfolgt dann zum Beispiel mittels weiterer Röntgenaufnahmen, Ultraschall und gegebenenfalls einer Gewebeentnahme (Biopsie). Bei unauffälligem Befund erfolgt nach zwei Jahren eine erneute Einladung.

Bonn, 29. September 2008

Quelle: Deutsche Krebshilfe

Von hemueveg