Wer kennt es nicht, das Bild des japanischen Touristen, der nie allein anzutreffen ist, weil er stets in Gruppen unterwegs ist und immer, aber auch immer die Erzeugnisse der heimischen Elektronikindustrie in Form hochwertiger Kameras um den Hals zu hängen hat. Natürlich ist das ein Klischee, aber so ganz weit von der Wahrheit entfernt ist es nicht.

Japaner reisen gerne in Gruppen, besonders wenn sie im Ausland unterwegs sind. Hier fühlen sie sich sicher und haben immer jemanden um sich, der sie versteht. Viele sprechen ein paar Brocken Englisch, manche sogar ein klein wenig Deutsch, aber um sich mit den Einheimischen über die eigenen Erlebnisse im fremden Land auszutauschen, dafür reicht es nicht. Dafür braucht man die Gruppe. Und so sind Gruppenreisen immer noch die beliebteste Form der Auslandreise. Daher trifft man auch heute noch immer viele Japaner auf dem Petersplatz im Rom, im Louvre in Paris, vor den zauberhaften Türmen des Schlosses Neuschwanstein oder im Hofbräuhaus in München; aber auch auf dem Times Quare in New York oder dem Grand Canyon in Arizona und natürlich in Hollywood.

Die Japaner interessieren sich für die europäischen und die amerikanischen Sehenswürdigkeiten ungebrochen, doch die jüngere Generation, die ein viel besseres Englisch spricht als noch ihre Eltern, geht immer mehr dazu über, individuell zu reisen, wie es die Europäer und Amerikaner schon länger tun. Der Anteil der Auslandsreisen liegt bei ca. 20%, der überwiegende Teil der Japaner macht Urlaub im eigenen Land.

Auch Japaner wollen auf Reisen Japan entdecken. So begegnet man auf einer Japanreise auch oft japanischen Touristen. Denn auch hier gibt es Sehenswürdigkeiten, die für Japaner interessant sind und das ist nicht nur der Kaiserpalast oder der Ise-Schrein in Tokio. Die Reiseziele sind vielfältig. Die japanischen Alpen, die nur knapp eine Stunde Zugfahrt von Tokio entfernt liegen, sind ein Hauptanziehungspunkt für japanische Touristen im eigenen Land. Im Winter kann man hier auf professionellen Pisten Ski laufen und im Sommer atemberaubende Wanderungen unternehmen, nicht zuletzt zum Fuji-San, dem höchsten und bekanntesten Berg Japans. Die Nordinsel Hokkaido ist ein beliebtes Reiseziel für Japaner, die hier ihrer Liebe zum Bad in heißen Quellen ungestört frönen können. Aber auch das entgegengesetzte Ende Japans, ganz im Süden, ist beliebt. Das Klima in Okinawa, das erst seit knapp 30 Jahren wieder vollgültiger Teil Japans ist, ist suptropisch bis tropisch, sodass selbst im kältesten Monat die Temperatur nicht unter 18 Grad fällt.

by Nippon (awjapanreisen0@googlemail.com)

Von Nippon