Liebe deine Mitmenschen wie dich selbst, heißt es in der Bibel. Das ist ein sehr guter Rat, der genau so gilt, wie er hier steht, also auch umgekehrt: Liebe dich selbst wie deine Mitmenschen. Beides sollte gleichermaßen geschehen und keins davon den Vorrang haben. Erst dann sind wir in Waage und strahlen Ausgeglichenheit aus. Und erst dann wird ein gutes Zusammenleben mit anderen Menschen überhaupt möglich.

Geben oder nehmen – der Mensch sollte sich niemals nur für eines entscheiden. Ein reiner Geber wäre ein Mensch, der nur für andere da ist und auf jegliche Wertschätzung seinerselbst verzichtet. Der Spiegel, den ihm andere Menschen vorhalten, wäre prompt Nichtachtung. Denn wer sich selber nicht achtet, kann von anderen nicht geachtet werden, geschweige denn geliebt. Wer nur zurücksteckt, bietet keinen Reibungspunkt und zeigt keine Grenzen auf. Das ist nicht gut. Denn Menschen erziehen sich nunmal gegenseitig und lernen aus diesen Prozessen.
Menschen brauchen Reibung und Grenzen, an die sie stoßen und in der Folge daraus lernen können. Das kann nur geschehen, wenn jeder sich selbst in dem gleichen Maße wertschätzt, wie er seine Mitmenschen wertschätzt.
 

Von Undine