Auf den Punkt gebracht, lautet meine Vermutung: Aus Harmonie wird Liebe. Oder etwas ausführlicher formuliert: Aus der Strömung des Gottesgeistes nach Harmonie wird bewusst gefühlte Liebe der Individuen seinerselbst.
Wie ist das gemeint?
Harmonie:
Der Gottesgeist strebt immer nach Harmonie und berechnet dafür alle notwendigen Voraussetzungen. Wir können es gut in der Natur beobachten. Alles kehrt trotz Bewegung und Veränderung immer wieder zum natürlichen Gleichgewicht zurück. Harmonie ist aber kein Gefühl. Ich denke aber, Gott möchte fühlen. Er möchte leben, erfahren und fühlen. Deshalb individualisiert er sich zu Geistseelen. Geistseelen sind Individuen seinerselbst. Und der Gottesgeist wäre nicht der Gottesgeist, wenn er nicht auch hier beim Fühlen nach Harmonie streben würde.
Liebe:
Liebe ist die höchste Form der Harmonie. Liebe ist ein Gefühl, ja die Krone aller Gefühle. Fühlen (unterschiedlich schwingen) können nur individuelle Wesen – nicht Gott in seiner Schwingungsgesamtheit. Aber die individuellen Wesen müssen Gefühle erst kennenlernen – durch Erfahrungen, Stück für Stück. Der Gottesgeist in ihnen strebt nach Harmonie, deshalb fühlen sie sich alle zur Liebe hingezogen. Genau deshalb hat ihre Erfahrungsodyssee ein allmählich immer höher werdendes Liebe-Bewusstsein zur Folge, das heißt die Fähigkeit, Liebe bewusst zu fühlen und bewusst wertzuschätzen. Dass dafür auch das Kennenlernen anderer Gefühle notwendig ist, um Vergleiche ziehen zu können, ist selbstverständlich. Anders geht es nicht.
 
Ohne Erfahrungen bleibt selbst der größte Geist nur ein Theoretiker. Das weiß der Gottesgeist. Durch Erfahrungen erlebt er nun Gefühle aller Art hautnah mit. Ohne seine Seelen, die Individuen seinerselbst, wäre er nicht in der Lage dazu. Jede Seele wird irgendwann ein erwachsenes göttliches Individuum sein, Liebe und Weisheit bewusst in sich vereinend. Sie ist Gott in Person, war es von Anfang an – mit dem Unterschied, dass sie nun reich an Erfahrungen und Gefühlen ist. Ich denke, dass auf solche erwachsenen Geistseelen großartige, edle Aufgaben warten, denn der Gottesgeist plant nichts ohne Sinn und schon gar nicht mit solch einem immensen Aufwand.

 

Von Undine