Die Messung der Zeit hat in der menschlichen Kultur eine lange Tradition. Im Laufe der Geschichte wurden die verschiedensten Methoden und Instrumente entwickelt, um die aktuelle Tageszeit möglichst zuverlässig in Erfahrung bringen zu können. Die ursprünglichste dieser Methoden, die in prähistorischen Zeiten wohl auch die einzige Möglichkeit der Zeitmessung darstellte, ist die Beobachtung von Sonne und Mond. Hierbei handelt es sich aus heutiger Sicht aber wohl eher um die Nachvollziehung eines natürlichen Rhythmus, als um eine Form der Zeitmessung. Dagegen kamen Zeitmesser in Form von Gerätschaften, welche die aktuelle Tageszeit automatisch anzeigen, erst lange Zeit später zum Einsatz.

Die ersten Vertreter solcher Instrumente sind etwa aus dem alten Ägypten überliefert, wo Sonnen- und Wasseruhren zum Einsatz kamen. Während erstere noch heute geläufig sind und hin und wieder – etwa als Fassadengestaltung – auch zum Einsatz gelangen, ist die Funktionsweise der Wasseruhren eher unbekannt. Aber auch sie beruhen auf einem recht einfachen Prinzip: Ein mit Wasser gefülltes Gefäß entleert sich langsam durch eine kleine Öffnung. Anhand des noch im Gefäß verbleibenden Wasserpegels kann sodann gemessen werden, wie viel Wasser – und damit auch wie viel Zeit – bereits „verronnen“ ist. Die unterschiedlichsten Mechanismen machten sich je nach Modell zusätzlich die Kraft des abrinnenden Wassers zunutze, um etwa Zeiger zu bewegen und so auf einer Skala die aktuelle Tageszeit anzuzeigen. Ein Komfort also, der bereits durchaus einem modernen Zeitmesser ähnelte.

Nach einem ganz ähnlichen Prinzip wie Wasseruhren funktionieren auch Sand-, Öl- oder Kerzenuhren, bei denen die Zeit ebenfalls anhand des abgeflossenen Sandes, des verbrannten Öls oder Kerzenwachses gemessen wird. In den Genuss der Genauigkeit komplexer mechanischer Räderuhren kam die Menschheit allerdings erst im Mittelalter, als diese Form der Zeitmesser vor allem auf Kirchtürmen und öffentlichen Gebäuden der Allgemeinheit die Tageszeit anzeigte. Von dieser Epoche an ging es zunächst vor allem um eine Verkleinerung des Uhrwerks und später um die Industrialisierung der Herstellung von Uhren, um sie schließlich in sämtlichen Haushalten und auf vielen Handgelenken zum ständigen Begleiter der Menschen zu machen.

Von Succubius