Menschen treffen unweigerlich aufeinander – innerhalb der Familie, auf der Arbeit und bei so vielen weiteren verschiedenen Gelegenheiten.
Manche legen auf Anhieb los und können sich sofort unterhalten, andere wiederum sind zurückhaltend.
Welcher Typ Mensch ist aber nun angenehm?

Der ewige S c h w e i g e r, der sich aus allem raushält, fällt in keiner Weise auf, außer in der, dass er den Eindruck vermittelt, dass er sich seinen Teil denkt und niemanden seine Meinung wissen lässt. Das ist auf die Dauer unangenehm und macht die Mitmenschen unsicher.
Dann gibt es den D a u e r r e d n e r , der bei allen Gesprächen das Zepter hält, andere kaum zu Wort kommen lässt (geschweige denn ihnen zuhört) und sich am liebsten selber reden hört. Wie anstrengend und unangenehm das für seine Mitmenschen ist, bekommt er gar nicht mit.
Doch es existieren natürlich nicht nur diese zwei genannten Extreme.
Viele Menschen unterhalten sich miteinander, weil sie das ganz normal finden und es auch wollen. Doch oft entstehen auch hier unangenehme Situationen, die teils versehentlich oder auch absichtlich geschehen.
Nehmen wir uns den B e l e h r e r vor, der alles besser weiß und andere schulmeistert. Er ist unheimlich stolz auf sein Wissen und kriegt in seiner Überschlauheit gar nicht mit, dass er seine Gesprächspartner anödet und sie ihn am liebsten von hinten (nämlich weggehen) sehen würden.
Dann ist da der Q u e r k o p f , der einfach immer eine andere Meinung hat als die, die er eben gerade gehört hat. Dabei ist es völlig egal, um welches Thema es sich handelt. Er will sich hervorheben und beweisen, dass er etwas ganz besonderes und bloß nicht so wie alle anderen ist. Peinlicherweise kann es vorkommen, dass er sich selber in die Pfanne haut, wenn er vergisst, dass er neulich erst eine ganz andere als die heutige Meinung vertrat.
Es gibt Menschen, die sind unheimlich stolz darauf, immer das zu sagen, was sie denken. Sie dünken sich offen und ehrlich und so dermaßen rein. E h r l i c h k e i t ist ja ganz schön und gut, doch sie wirkt verletzend, wenn damit andere direkt beurteilt oder frontal angegriffen werden. Jeder Mensch sollte seine ganz eigene Note bzw. Persönlichkeit haben dürfen.
Der ewige S p ä ß c h e n m a c h e r meint es sicherlich gut, wenn er stets Heiterkeit verbreiten will. Doch auf die Dauer nervt es seine Mitmenschen, die dauernd mit ihm zu tun haben, gewaltig. Denn schließlich will jeder auch mal ein normales Wort miteinander sprechen können.
Der Z y n i k e r ist ein ganz anstrengender Geselle. Er bildet sich ein, auf einer sehr viel höheren Stufe als seine Gesprächspartner zu stehen. Er behandelt sie herablassend und will ihnen bewusst das Gefühl geben, minderwertig zu sein. Ganz furchtbar!
Unangenehm ist auch der A n p a s s e r , der zu allem ja und amen sagt und selber gar keine Meinung hat. Er vermittelt einfach nur Schwäche und gibt seinen Mitmenschen das Gefühl, dass sie allein dastehen und auf ihn nicht zählen können.

Ich denke, angenehm und gesellig sind Menschen, die sich miteinander unterhalten können, ohne sich gegenseitig zu nahe zu treten, und die sich einander wechselseitig zuzuhören bereit sind. Sie lassen ihr Gegenüber geduldig ausreden, verpassen niemandem ungefragt ihre Meinung und verletzen nicht die Persönlichkeit des anderen. Sie reden nicht nur über sich, sondern interessieren sich auch für die Belange der anderen. So macht eine Unterhaltung Freude. Und solche Menschen werden auch als angenehm empfunden.

Undine März

Von hemueveg