Immer wieder hört man in den Medien von angeblich aggressiv machenden Videospielen – vornehmlich Spiele aus dem Bereich der Egoshooter oder Adventure-Spielen wie GTA San Andreas – und die Debatte darum, ob diese Spiele die Aggressivität der Spieler steigert und möglicherweise sogar für Amokläufe in der Vergangenheit verantwortlich sein könnten. Die Diskussionen hierum führen eher selten zu einem sinnvollen Ergebnis, viel zu sehr wird auf persönlichen Standpunkten beharrt, etwa weil man selbst Anhänger der Videospielfraktion ist oder weil man noch nie derartige Spiele gespielt hat und somit eigentlich vollkommen von der Materie ausgeschlossen ist, gleichzeitig durch die mediale Berichterstattung jedoch voreingenommen ist und somit automatisch eine negative Meinung über die Spiele besitzt.

Da man sonst nur selten positive Faktoren über Videospiele hört ist insbesondere eine neue Methode in der Medizin im Bereich der Schocktherapie vielleicht eine überraschende Neuigkeit in der Debatte. Bei Patienten, die in etwa einen Unfall erlebt haben und dadurch in den Zustand eines traumatischen Schocks verfallen, werden neuerdings gänzlich unkonventionelle Methoden angewandt – man lässt sie ein Tetris Spiel spielen, einen Game-Klassiker, den sowohl jung und alt zu gut kennen werden. Das spielen dieses Denkspiels soll die Patienten beruhigen und bleibende Schäden in der Psyche verhindern, da das Gehirn sich mit bereits bekannten Denkprozessen beschäftigen muss und so gewissermaßen von den traumatischen Begebenheiten entlastet wird. Wer also das nächste Mal gegen Videospiele wettert sollte sich ins Gedächtnis rufen, dass Gameboys wohl künftig zur Standardausrüstung von Rettungswagen gehören werden. Ein positiver Aspekt von derartigen Spielen ist somit nun sicherlich bewiesen.

Von fidelio