Schon seit Tausenden von Jahren nutzen Ärzte im asiatischen Raum die Akupressur als Heilverfahren, das bei ganz verschiedenen Beschwerden und Krankheiten sinnvoll sein kann. Anders als bei der Akupunktur werden hier keine Nadeln verwendet, vielmehr kommt die Akupressur ohne weitere Hilfsmittel aus. Zur Behandlung sind lediglich die Hände nötig.

Allerdings gibt es durchaus Parallelen zwischen beiden Verfahren, da es auch bei der Akupressur ganz bestimmte Punkte gibt. Im westlichen Raum können viele Menschen sich nicht vorstellen, dass allein durch das Drücken dieser Akupressurpunkte Beschwerden tatsächlich geheilt oder zumindest gelindert werden können. Diese noch immer weit verbreitete Skepsis beruht jedoch auch auf der Tatsache, dass diese Behandlungsart hierzulande wesentlich weniger bekannt ist als etwa im asiatischen Raum. Nichtsdestotrotz findet die Akupressur auch hierzulande immer mehr Anhänger, zumal Geübte die Akupressur auch bei sich selbst im Alltag einsetzen können.

Damit die Akupressur sich noch weiter verbreitet, sollte also das Wissen darüber gefördert werden, wozu sie geeignet ist und welche Erfolge damit erzielt werden können. Das ist nicht ganz leicht zu beantworten, schließlich handelt es sich um eine enorm vielfältige Behandlung, die im Laufe der vergangenen Jahrhunderte nach und nach immer weiterentwickelt wurde.

Während einer Akupressur-Behandlung sollte ein Patient zunächst einmal flach auf einer Liege oder einem Bett liegen und sich voll und ganz entspannen. Dazu werden die Hände auf dem Bauch platziert, anschließend kann man aus dieser Position heraus auch bei sich selbst mit der Akupressur beginnen. Anfänger hingegen sollten natürlich die Hilfe eines Experten in Anspruch nehmen, auch für schwer zu erreichende Stellen ist das selbstverständlich der Fall.

Für den Fall, dass man selbst schon Akupressur-Erfahrungen gesammelt hat, ist es nicht einmal mehr unbedingt notwendig, für die Behandlung zu liegen. Selbst in den Alltag lassen sich kurze Ansprachen der Akupressurpunkte mit den eigenen Fingern einbauen. Dadurch kann man kleinere Beschwerden ganz einfach behandeln und oft den Gesundheitszustand verbessern, zum Beispiel bei Schmerzen im Rücken- oder Nackenbereich, aber auch bei leichten Kopf- oder Zahnschmerzen.

Zur Behandlung nutzt man normalerweise die Fingerspitzen, die durch Druck und sanftes Schieben einen speziellen Punkt ansprechen. Dazu eignen sich vor allem der Daumen sowie Mittel- und Zeigefinger, außerdem empfiehlt es sich, keine langen oder spitzen Fingernägel zu haben.

Wenn man an einem besonders empfindlichen Punkt die Akupressur durchführt, sollte man diese relativ sanft für rund 30 Sekunden massieren. Bei den Akupressurpunkten im Bauchraum sind hingegen bereits 15 Sekunden ausreichend, an weniger empfindlichen Stellen kann man mit stärkerem Druck eine Behandlung von zehn Sekunden ausführen.

Zur Behandlung von schweren Krankheiten oder chronischen Leiden ist es natürlich nicht ratsam, sich allein auf die selbst ausgeführte Akupressur zu verlassen. In solchen Fällen sollten man sich auf jeden Fall mit einem Arzt in Verbindung setzen, der zunächst eine genaue Diagnose erstellt, bevor er die nötigen Behandlungsformen verschreibt. Allerdings kann auch hier die Akupressur durchaus als Teil der Behandlung eingesetzt werden.

Darüber hinaus ist es besonders bei kleineren Alltagsbeschwerden sinnvoll, diese alternative Behandlungsform einzusetzen. Dadurch kann man vermeiden, zu viele Medikamente zu sich zu nehmen, während sich die Beschwerden oft innerhalb kürzester Zeit auf sanfte Art und Weise lindern lassen.

Von julchen_p