Bereits seit letztem Jahr wurde in den Medien behauptet, dass das Rauchen im Auto 23 mal so schädlich ist wie zum Beispiel in einer verrauchten Bar. Verschiedene Raucheraktivisten haben sich darauf beschwert und eine Richtigstellung verlangt, worauf sich herausstellte, dass die 23-fach Aussage tatsächlich keinen Wahrheitsgehalt mit sich trug.

Jetzt testete eine Studie der Universität Aberdeen in Schottland die Schädlichkeit vom Rauchen im Auto und kam dabei trotzdem auf das vermutete Ergebnis, dass es wesentlich schädlicher ist im Auto zu rauchen, als in anderen Räumlichkeiten.

Auch das Öffnen von Fenstern oder Einschalten der Lüftung schafft dabei nur wenig Aushilfe.

Die Gefahr geht beim Rauchen von Feinstaubpartikeln aus, welche als krebserregend gelten. Im Auto liegt der Wert der Feinstaubpartikel für gewöhnlich bei 7,4 Mikrogramm pro Kubikmeter. Die Weltgesundheitsorganisation WHO gibt als unbedenklichen Grenzwert eine Feinstaubbelastung von 25 Mikrogramm pro Kubikmeter an.

Das Ergebnis der Studie der Universität Aberdeen zeigte an, dass der Wert durch das Rauchen auf 85 Mikrogramm pro Kubikmeter steigt und somit weit über dem Unbedenklichkeitswert der WHO liegt.

Am schädlichsten ist der Rauch für Kinder, die durch Ihr unentwickeltes Immunsystem noch anfälliger für Krankheiten sind und zudem schneller atmen, somit die Feinstaubpartikel schneller aufnehmen.

Nessa Childers, Gesundheitsexpertin im EU-Parlament forderte die EU bereits 2011 auf ein Rauchverbot in Autos mit Kindern an Bord auszusprechen um diese zu schützen. EU-Gesundheitskommissar John Dalli unterstütze Sie darin, erklärte gegenüber der Bild allerdings dass die Gesundheitskommission die EU-Mitgliedsländer am Zug sieht.

In Österreich äußerte das Gesundheitsministerium in Wien aber damals, dass Sie ein gesetzliches Rauchverbot nicht für sinnvoll halten. Thomas Kvicala vom Gesundheitsministerium Wien äußerte damals gegenüber der österreichischen Krone „Es ist natürlich alles andere als intelligent im Auto zu rauchen. Wir halten aber den Appell an das Verantwortungsbewusstsein der Eltern ihren Kindern gegenüber für sinnvoller.“

Der ADAC verwies im vorigen Jahr auch auf das Rauchverbot in Autos in Griechenland. Dort ist das Rauchen in Autos untersagt, wenn Kinder unter 12 Jahren mitfahren. Das Rauchverbot gilt in diesem Fall nicht nur für den Fahrer, sondern auch für sämtliche Mitfahrer des Fahrzeuges. Wer im privaten oder öffentlichen Fahrzeug dagegen verstoßt kann mit einem Bußgeld von bis zu 1500€ rechnen.

Zusätzlich kann das Rauchen in Autos auch zu Unfällen führen.

Peter Kaiser, Vorsitzender der Sozialdemokratischen Partei Österreichs in Kernten kämpft nun wieder um ein Rauchverbot, nicht nur auf Grund der Gesundheitsbelastung für Kinder. „“Jedes Jahr passieren unzählige Unfälle aus Unachtsamkeit beim Hantieren mit Zigaretten, Pfeifen oder Zigarren.“, so Kaiser.

Das Nachrichtenjournal „Der Spiegel“ berichtete Anfang Oktober, dass die Grünen in Deutschland nun auch ein Rauchverbot im Auto planen, wenn Kinder und Jugendliche mitfahren.

40 Mitglieder haben den entsprechenden Antrag für den Bundesparteitag unterschrieben. Es bleibt also nur abzuwarten in wie fern sich die Gesetzgebung in Deutschland ändern wird.

 

Von helga