Bei einem Portraitshooting stellt sich immer wieder die Frage vor welchem Hintergrund man sein Model ablichtet. Zum einen kann man das Shooting natürlich in einem Studio durchführen, man findet dort vor einem (meist weißem) schönem gleichmäßigem Hintergrund auch immer perfekte Lichtverhältnisse vor. Die zweiter Variante ist aber ein Fotoshooting on Location, also outdoort oder vor einem interessantem Hintergrund, hier dazu einige Ideen:

– Wände mit Graffiti:
Graffiti-Wände stellen einen interessanten Hintergrund für Personen dar. Egal ob es sich um relativ einfärbige Graffiti oder um farbenfrohe, leuchtende Graffiti handelt, der Kontrast zur Person davor kann ein Bild sehr beleben. Wände mit Graffiti finden sich in allen größeren Städten, meist unter Brücken oder bei Bahnanlagen (Straßen- und Zugsverkehr aber bitte immer beachten und niemals privates Gelände betreten!).

–  Tunnel / Unterführungen:
HInter dem Model zusammenlaufende Linien geben einem Shooting in einem Tunnel oder einer Unterführung ein besonderes Flair. Die Linien führen den Betrachter des Bildes gewissermaßen direkt zum Hauptmotiv (der Person im Bild) hin. Es genügt die Person einfach in Bildmitte zu platzieren und herum den nach hinten verlaufenden Tunnel sichtbar zu lassen.

– Ziegelmauern:
Egal ob es sich um die Backsteinfassade einer Fabrik aus dem 19. Jahrhundert handelt oder um eine moderne Ziegelfassade, Ziegelwände geben dem Hintergrund Struktur ohne zuviel von der Person im Vordergrund abzulenken.

– Rolläden und Jalousien:
Fast schon als klassische sind diese Hintergründe zu bezeichnen. Wer kennt nicht stimmige Aufnahmen von Personen vor leicht lichtdurchlässigen Jalousien? Aber auch outdoor kann man schöne Effekte erzielen, zum Beispiel vor Garagentoren: das Model an das Tor angelehnt und in Richtung Fotograf blickend, der ebenfalls fast am Tor angelehnt ist – das Ergebnis: die Linien der Lamellen leiten den Blick des Betrachters zum Hauptmotiv und sorgen damit für beeindruckende Fotos mit wenig Aufwand.

– (Garten-)Zäune:
Auch Zäune jeder Art stellen interessante Hintergründe für Personen dar und erzeugen ebenso einen “den-Betrachter-zum-Hauptmotiv-leitend-Effekt” wie Rolläden.

– Glasfassaden:
Glassfassaden eignen sich vor allem für schöne Spiegelungen und sorgen damit für das gewisse Extra im Bild.

Natürlich gibt es noch zahlreiche weitere schöne Hintergründe die man für Personenshootings nutzen kann, wichtig dabei ist aber in jedem Fall dafür zu sorgen dass ein ausreichender (farblicher) Kontrast zwischem Vordergrund (Person) und Hintergrund besteht. Bei eher einfärbigem Hintergrund könnte das Model also Kleidung mit peppigen Farben tragen, bei z.B. Graffitis mit starken Farben im Hintergrund dagegen eher einfärbige Kleidung. Auch durch z.B. Freistellen der Person im Vordergrund durch Offenblende sorgt man für optischen Abheben des Models, dazu lassen sich auch durch verschiedene Arten der Beleuchtung (ohne Beleuchtung, Blitz, Softbox, Lampen usw.) interessante Effekte erzielen.
Es gilt also auch hier: erlaubt ist was gefällt und nur ein schöner Hintergrund (und ein schönes Model im Vordergrund) sind noch kein Garant für perfekte Bilder.

Der Autor: Christian Lanegger ist seit mehreren Jahren als Pressefotograf und Fotodesigner tätig und ist auch in die Entwicklung der Fotoauswahl-Software Picout involviert.