Ein modernes Paar, so heißt es hier und da, will im Bett Abwechslung. Auch mal ein frivoles Spielchen spielen, Dessous mit Klappen und geschickt platzierten Öffnungen tragen oder gleich Mitglied im lokalen Swingerclub werden. Aber wer möchte die Modernität eines Pärchens eigentlich daran festmachen, was es mit seinem Sexleben anfängt?

Muss man, um kein Sexmuffel zu sein, mindestens einen Vibrator und eine Penispumpe besitzen, oder kann man durchaus immer noch modern sein, wenn man beim Sex mit nur einer einzigen Stellung zufrieden ist? Im Grunde hat ja Modernität mit Sex wenig zu tun, obwohl man das glauben könnte, wenn man die viele Werbung mit sexuellen Inhalten in Betracht zieht und überlegt, wie geradezu zwingend sexuelle Themen in den Medien heute sind. Sex als modern zu bezeichnen, wäre allerdings schwach, denn nicht nur der reine Geschlechtsakt ist mindestens so alt wie Adam und Eva, auch alle Arten von sexuellen Nebenwegen wurden schon zu salomonischen Zeiten beschritten. Man denke nur einmal kurz an die Irrungen und Wirrungen sexueller Natur, die allein durch das Alten Testament überliefert worden sind. Von der Dunkelziffer mag man gar nicht reden wollen. Damals wie heute kam es auch unter Umständen vor, dass Männer nicht wollten, wie sie sollten, oder nicht konnten, wo sie gemusst hätten. So etwas gibt es heute noch, und zwar gar nicht so selten.

In einem solchen Fall unfreiwilliger Erektionslosigkeit kann die eingangs erwähnte Penis-Pumpe im Schrank tatsächlich ein Zeichen von Modernität sein, denn ob es dieses Mittel bereits zu biblischen Zeiten auf Rezept gab, darf am Lagerfeuer umstritten werden.

Von hajop22