Wenn man sich abends auf der Matratze ausstreckt und spürt, wie sich langsam der Körper entspannt, sollte man daran denken, dass man dies vornehmlich der Matratze verdankt. Die Matratze dient den Menschen schon seit langen Zeiten als bequeme Schlafunterlage, auch wenn einige ihrer Vorformen nach unserem heutigen Komfortstandard sicher nicht als bequem gelten würden. Wenn man an die Alternative des harten Bodens denkt, dann allerdings schon.

Eine Beschreibung einer Matratze findet sich schon in einem der ältesten Werke der europäischen Kultur. In der Ilias von Homer. Darin wird das Bett von Homer beschrieben: „und baute das zierliche Bette, welches mit Gold und Silber und Elfenbein geschmückt war; und durchzog es mit Riemen aus purpurfarbener Stierhaut. [..] und leget zum Ruhen wollichte Felle hinein, und prächtige Decken und Mäntel.“ (23. Gesang, V. 180-199)

Die Römer übernahmen die Matratze von den Griechen und verfeinerten ihre Bequemlichkeit. Leider ging der Gebrauch der Matratze in den Wirren der Völkerwanderung verloren. Erst als Mitbringsel der Kreuzritter gelangte die Matratze im 12. Jahrhundert wieder nach Europa. Die Kreuzritter entdecken den hohen Schlafkomfort des arabischen Bodenkissens und wollten ihn auch in der Heimat nicht mehr missen. Matratzen, die mit weicher Wolle oder Federn gefüllt waren, konnten sich allerdings nur vermögende Menschen leisten. Das einfache Volk schlief auf Säcken, welche mit Stroh, Schilf oder Seegras gefüllt waren.

Im 19. Jahrhundert kamen dreiteilige feste und stabile Matratzen auf, welche die Vorlage einer neuen Matratzenentwicklung waren, die nach dem Ende des 2. Weltkrieges sprunghaft einsetzte, da sich die Menschen mehr Komfort wünschten.

Von k.guen