Trotz der Einführung des Bachelor- und Mastersystems und der damit einhergehenden Straffung des Studienablaufes entscheiden sich weiterhin viele Studenten für ein Studium im Ausland. Dies kann privat organisiert sein oder über das Austauschprogramm Erasmus laufen, nur ein Semester ein Anspruch nehmen oder gleich ein ganzes Jahr dauern. Unabhängig vom Ziel oder der Dauer des Studienaufenthaltes ist eine Auslandskrankenversicherung für Studenten unabdingbar, um im Krankheitsfall die nötige medizinische Hilfe zu bekommen, ohne auf potentiell sehr teuren Arztrechnungen sitzen zu bleiben.

An einfachsten ist es für Studierende, die einen Aufenthalt innerhalb der Europäischen Union planen. Gesetzlich Versicherte erhalten zusammen mit ihrer Krankenversicherungskarte automatisch auch die sogenannte Europäische Krankenversicherungskarte. Diese ermöglicht die Behandlung innerhalb der EU sowie Ländern, die mit Deutschland ein Sozialversicherungsabkommen abgeschlossen haben, und die direkte Kostenübernahme durch die jeweilige gesetzliche Krankenkasse. Dies beinhaltet jedoch nur medizinische Behandlungen, die als unmittelbar notwendig eingestuft werden. Ein Rund-um-sorglos-Schutz ist damit nicht gewährleistet. Vor allem chronisch Kranke, die eine fortlaufende und aufwendige Behandlung benötigen, sollten sich vorab bei ihrer Krankenkasse informieren, ob die entsprechenden Leistungen auch im Ausland erbracht werden. Eine zusätzliche Auslandskrankenversicherung, die zum Beispiel im Notfall auch für den Rücktransport nach Deutschland aufkommt, ist heutzutage für gesetzlich krankenversicherte Studenten auch bei Auslandssemestern innerhalb der Europäischen Union wichtig.

Privatversicherungen bieten die Europäische Krankenversicherungskarte jedoch nicht an. Für Kunden dieser Kassen sowie bei Aufenthalten außerhalb der Europäischen Union ist eine privat abgeschlossene Auslandskrankenversicherung für Studenten somit dringend zu empfehlen. Der Abschluss ist meist direkt im Reisebüro möglich, manchmal bieten aber auch die Universitäten in Zusammenarbeit mit einer Versicherungsgesellschaft direkt auf das jeweilige Austauschprogramm zugeschnittene Auslandskrankenversicherungen an. Des Weiteren hält das Internet eine Fülle von Angeboten bereit.

Bei allen Varianten ist es wichtig, dass entsprechende Versicherungsangebot genau zu prüfen, da die Konditionen teils stark variieren. So reicht beispielsweise die Altersgrenze von 35 bis zu über 60 Jahren. Die maximale Laufzeit ist meist begrenzt auf ein Jahr, in manchen Fällen sind jedoch auch 18 Monate möglich. Gerade bei vermeintlich sehr günstigen Prämien sollte überprüft werden, ob die Versicherung eine Selbstbeteiligungsklausel hat. Arztrechnungen und Medikamente müssen in der Regel vom Studenten vor Ort beglichen werden und werden erst im Anschluss von der Versicherung erstattet. Manche Angebote ermöglichen jedoch auch eine direkte Kostenübernahme durch die Kasse.

So verschieden die Angebote auch sein mögen, praktisch jedes Angebot ist besser als ein fehlender Versicherungsschutz. Ein Aufenthalt im Ausland bietet bereits so ausreichend Aufregung und Unsicherheiten, da sollte der Student sich mangels Versicherungsschutzes nicht auch noch sorgen müssen, krank zu werden.

Von hansm