Eine Firmenfeier sollte bedeuten – zumindest im Idealfall -, dass die Stimmung entspannt ist, Kollegen miteinander scherzen und auch, dass die Hierarchie, die für gewöhnlich im Unternehmen herrscht, an diesem Abend keine Rolle spielt.

Dieses Mal geht es eben nicht darum, wer die Führungskraft ist und wer nur ein normaler Angestellter ist. Nein – denn auch die Chefs jeder Abteilung bzw. der Vorstand genießt das lockere Miteinander.

Doch kann es davon auch zu viel geben?

Man sollte glauben, dass an Zuneigung bzw. an dem Gefühl der Wertschätzung es nicht genug geben kann. Und es daher nur willkommen ist, wenn man sich diesen hingibt. Doch daraus können gerade bei einer offiziellen Feier schnell Probleme entstehen.

Bei einer feiernden Gruppe von ungefähr 90 Menschen – die Köche und Kellner der jeweiligen Location werden herausgerechnet – kann dies schnell zu Zwist und für einige Minuten sogar zu Getuschel führen, wenn sich der Chef mit einem Mitarbeiter besonders gut versteht – nur mit einem.

Wir wissen doch alle, wie das ist, nicht wahr?

Wir reagierten in der Schule ähnlich neidisch, wenn der Deutschlehrer seinen Lieblingsschüler für das folgende Schuljahr erkoren hat. Wir konnten uns anstrengen, wie wir wollten. Und dennoch brachte es nichts ein. Am Ende erhielten wir nicht die gleiche Aufmerksamkeit wie dieser eine andere Schüler.

Und so, wie es uns damals bereits in der Schule ging, so kann es uns auch ergehen, wenn der Chef sich fortwährend nur mit einem Kollegen aus der anderen Abteilung beschäftigt: Man wird neidisch.

Und so ist es letztlich auch bei Ihrer Firmenfeier.

Es mag Ihnen bisher entgangen sein, doch sollten Sie künftig darauf achten, dass Sie alle Ihre Mitarbeiter und direkten Kollegen gleich gut behandeln. Nicht gerade einfach, nicht wahr? Schließlich wollte man die Feier schlicht genießen…

Das heißt natürlich nicht, dass ein jeder Mitarbeiter von Ihnen nur einen Händedruck erhält und er von Ihnen gefragt wird, „Genießen Sie den Abend?“. Das ist ebenso wenig hilfreich, wie sich die gesamte Feier über mit ein und demselben Menschen abzugeben. Was viel mehr erfordert wird, ist Gleichgewicht. Schenken Sie jedem Ihrer Kollegen, wenn möglich gleich viel Aufmerksamkeit und Zeit. Das heißt nicht, dass Sie mit jedem Ihrer 90 Kollegen tanzen und reden müssen. Das wäre wirklich viel Mühsal für eine doch eigentlich harmlose Firmenfeier.

Aber mit Sicherheit kennen Sie Ihre Mitarbeiter am besten und wissen dadurch, dass sich so mancher Kollege wohl dabei fühlt, wenn er tanzt, wenn man ihm zuhört und daher reden lässt und wieder ein anderer bevorzugt Smalltalk.

Auch – wenn Sie sich nicht mit jeder dieser Formen anfreunden können (was okay wäre), so verbringen Sie doch mit jedem Ihrer Kollegen gleich viel Zeit. Und obwohl Sie nicht mit jedem dasselbe machen, so gehen Sie aber auf die persönlichen Eigenheiten Ihrer Kollegen ein. Und Sie vermeiden es, dass Missgunst und ein Konkurrenzkampf um die Aufmerksamkeit des Chefs entbrennen, obgleich eine gute Stimmung auf der Firmenfeier herrscht, den Sie so empfunden haben.

Denn im besten aller Fälle schweißt die Firmenfeier alle miteinander zusammen und fördert das „WIR-Gefühl“ als Team. Denn dies ist der Kern dieser Veranstaltung; und nicht das Buffet, die Location und auch nicht die Motto-Kostüme, die an diesem Abend getragen werden. Es geht nur um Ihr Team und darum, sich noch besser verstehen zu wollen als zuvor.