Das Verwenden von Spielkarten hat schon immer zum wahrsagen eingeladen. Wahrscheinlich liegt das in ihrer Natur. Egal ob Skatkarten, Schafkopfkarten oder andere Blätter, die Symbole lassen sich ausgezeichnet für Zukunftsvorhersagen und weitere Orakelzwecke deuten. Denn sie bilden auf vereinfachte Art den Menschen und seine Umwelt ab.

Elemente von Karten

Ein Kartenspiel gliedert sich in vier Kartenfarben. Jede dieser Farben steht für ein spirituelles Element, wie wir es unter anderem aus der griechischen Philosophie kennen. Auf gewisse Weise lässt sich das menschliche Innenleben mit all seinen Vorgängen ebenso mithilfe dieser Elemente (Erde, Wasser, Feuer, Luft) beschreiben, wie äußere Tatsachen. Es kommt nicht von ungefähr, dass diese vier Elemente auch als Urelemente gelten, denen letztendlich alles Stoffliche und Feinstoffliche entspringt.

Kartenlegen
Kartenlegen mit Spielkarten

Interpretation der Kartenfarben

Immer wieder vertreten einige Kartenleger die Auffassung, sie könnten eine Legung völlig frei nach ihrer Intuition interpretieren. In diesem Trugschluss mag zwar auch ein Fünkchen berechtigter Wahrheit enthalten sein, korrekt ist eine solche Annahme nicht.
Auch beim esoterischen Kartenlegen existieren Regeln. Diese haben sich vermutlich spätestens in der Renaissance etabliert, als sich aus Spielkarten zunehmend das Tarot entwickelt hat, wie wir es heute kennen. Zu diesen Regeln zählt, dass Kartenfarben eben keine willkürliche Bedeutung erhalten. Werden sie gedeutet, orientiert man sich an ihrem zugehörigen Element und den Eigenschaften, die damit verbunden werden.

Wie man sich denken kann, sind die herausstechenden Eigenschaften der Herzfarbe die Liebe, Kommunikation und Intuition. Die Raute bildet das Materielle ab, also Geld, Sachbesitz und Gesundheit. Das Kreuz symbolisiert Willenskraft, Energie und Tatendrang. Und das Pik steht für Freiheit, Wissen und Gedanken.
Selbstverständlich ist das nur eine ungefähre Skizze zur Orientierung. Den Farben und Elementen können noch weitere Eigenschaften zugeschrieben werden, die sich aus Logik und Gefühl ergeben. Doch sie können im Normalfall nicht völlig umgekrempelt werden. Es sei denn, die Karten werden systematisch umgedeutet, beispielsweise wie es einst bei Lenormandkarten geschehen, von denen jede eine entsprechende Skatkarte erhielt. Soll das Kartenlegen aber methodisch korrekt erfolgen, ist eine Orientierung an Elemente eigentlich ohne Alternative. Freiraum für die intuitive Auslegung bleibt dabei immer noch mehr, als vermutlich benötigt.