Altbauten mit Thermografie untersuchen

Ein Altbau ist im Vergleich mit einem Neubau von der Stange eine überlegenswerte Alternative. Fahren Sie einmal in ein typisches Neubau-Viertel vor den Toren ihrer Stadt: Viele Häuser sind nach quasi dem gleichen Entwurf auf einem ehemaligen Acker hochgezogen. Die Grundstücke sind in der Regel kleiner als 500qm. Eine gewachsene Struktur mit großen, alten Bäumen und schönen Gärten gibt es nicht, da Neubauviertel bevor sie zu Bauland wurden, in der Regel ja gewöhnliche Ackerflächen waren. Da war alles flach, ganz flach.
Nun schließen Sie einmal die Augen und denken Sie an einen typischen Gartencenter-Prospekt und an einen Fertighaus-Katalog. Warten Sie, bis sich ein paar Bilder vor ihrem geistigen Auge verfestigt haben und machen Sie dann die Augen auf: Sie werden feststellen, dass das ganze Neubauviertel nach Gartencenterprospekt und Fertighauskatalog aussieht! Wollen Sie wirklich so leben?

Altbau – eine schlaue Alternative!

Altbau Fahren Sie jetzt in ein Altbau-Viertel ihrer Stadt. Jede Wette: Wenn Sie Ihre Fahrt im Neubaugebiet starten, müssen Sie in Richtung Stadtmitte fahren, um in ein Altbau-Viertel zu gelangen. Die Altbauten hier sind zwar auch auf ehemaligen Äckern oder gerodeten Wäldern errichtet worden, aber das ist lange, sehr lange her! Seitdem hat sich eine Gartenlandschaft entwickelt, in der es auch den einen oder anderen großen Baum und eine Vielzahl von verschiedenen Gartengestaltungen gibt. Auch die Häuser entstammen alle mehr oder weniger derselben Epoche, doch sind sie sich untereinander weniger ähnlich. Der Katalog-Habitus heutiger Neubauten ist eine noch sehr frische Erscheinung. Früher war das Bauen noch individueller. Im Endeffekt erhält man beim Kauf eines Altbaus mehr fürs Geld! Das fängt schon dabei an, dass es sich um einen Einzelentwurf und keine Katalogware handelt. Auch sind die Grundstücke größer. Und nicht zuletzt sollen die vielen liebenswerten Details an Altbauten gennannt werden.

Doch prüfe, wer sich ewig bindet!

Altbauten haben bei allen Vorteilen aber auch ihre Nachteile. Neubau-Niedrigenergiestandard oder gar Passivhausqualitäten erreicht ein Altbau niemals. Als Gegenargument kann man anführen, dass Altbauten näher an der Stadtmitte liegen und man deshalb kürzere Wege zur Arbeit, zum Einkaufen und zum Ausgehen hat. Geheizt werden muss nur im Winter, aber den langen Arbeitsweg vom Neubauviertel in ein Büro in der Innenstadt haben Sie das ganze Jahr über. Wahrscheinlich verfahren sie die Menge Energie, die ein Neubau gespart hätte, am Ende mit Ihrem Auto.
Vor dem Kauf sollte man das infragekommende Gebäude auf versteckte Mängel prüfen, denn mit dem Alter  kommen auch Abnutzungserscheinungen. Thermografie eines AltbausEin gutes Diagnosewerkzeug ist hierfür die Thermografie. Eine Thermografie kann versteckte Baumängel sichtbar machen. Auch nur ganz wenig feuchte Wände haben schon ein anderes Temperaturleitvermögen und fallen daher einer Thermografie schon auf, wo sie bei einem bloßen Tast-Test mit der Hand noch unauffällig sind. Außerdem werden bei einer solchen Untersuchung die Stellen am Haus aufgedeckt, die wohl noch baulich einwandfrei sind, bei denen man aber mit Blick auf den Energieverbrauch trotzdem etwas unternehmen sollte. Alte Fenster und schlecht bzw. wenig gedämmte Dächer zum Beispiel.
Bei den abschließenden Preisverhandlungen kann eine Thermografie also ein gutes Mittel sein, um den Kaufpreis noch etwas nach unten zu verhandeln!

Von Carsten